Moderne PV-Anlage auf einem Einfamilienhaus in Hamburg – Beispiel, warum man eine PV Anlage planen und fachgerecht installieren sollte.

Wer eine PV Anlage planen möchte, sollte frühzeitig die wichtigsten technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Faktoren berücksichtigen. Eine gründliche Planung stellt sicher, dass die Photovoltaikanlage optimal dimensioniert, wirtschaftlich tragfähig und dauerhaft effizient ist. In diesem Leitfaden erfahren Sie, welche Schritte bei der Planung einer PV Anlage entscheidend sind, welche Fehler häufig gemacht werden und welche Tools bei der Umsetzung helfen.


1. Warum eine PV Anlage planen entscheidend ist

Eine PV Anlage zu planen bedeutet weit mehr, als nur Module aufs Dach zu legen. Es geht darum, das gesamte System perfekt auf den Standort, den Energiebedarf und die Dachbeschaffenheit abzustimmen.

Fehler in der Planungsphase können zu erheblichen Mehrkosten führen, etwa durch:

  • falsche Modulausrichtung oder unpassende Dachneigung
  • unzureichende Tragfähigkeit der Dachkonstruktion
  • fehlerhafte String- oder Wechselrichterauslegung
  • fehlenden Überspannungs- oder Blitzschutz

Wer eine PV Anlage sorgfältig plant, maximiert die Leistung und sichert die Investition langfristig ab. Eine gute Planung ist die Basis jeder erfolgreichen Photovoltaikanlage.


2. Standortanalyse für die PV Anlage planen

Vor Beginn der technischen Planung sollte die Standortanalyse im Mittelpunkt stehen. Sie zeigt, ob und in welchem Umfang eine PV Anlage wirtschaftlich betrieben werden kann.

a) Dachausrichtung und Neigung prüfen

Die ideale Dachausrichtung für eine PV Anlage liegt nach Süden, mit einer Neigung von etwa 30 Grad. Doch auch Ost-West-Dächer können bei guter Modulverteilung sehr effizient sein. Bei der PV Anlage planen sollte immer geprüft werden, wie sich die Dachneigung auf den Energieertrag auswirkt.

b) Tragfähigkeit und Statik berechnen

Eine Photovoltaikanlage bringt zusätzliches Gewicht auf das Dach. Daher muss die Tragfähigkeit vorab überprüft werden. Eine Statikberechnung nach DIN 1055 oder Eurocode 1 ist erforderlich, bevor die PV Anlage geplant und montiert wird.

c) Verschattung berücksichtigen

Selbst kleine Schatten können große Leistungseinbußen verursachen. Mit Softwarelösungen wie PV*SOL oder Polysun lässt sich die Verschattung genau analysieren. Wer seine PV Anlage planen möchte, sollte daher auch saisonale Schatten durch Bäume oder Nachbargebäude einbeziehen.


3. Dimensionierung der PV Anlage planen

Die richtige Größe und Leistung der Anlage bestimmen über Effizienz und Wirtschaftlichkeit.

a) Strombedarf ermitteln

Der erste Schritt beim PV Anlage planen ist die Analyse des Jahresstromverbrauchs. Ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen benötigt rund 4.000–5.000 kWh Strom pro Jahr. Mit einem Energiespeicher kann der Eigenverbrauchsanteil deutlich erhöht werden.

b) Modulauswahl und Anordnung

Leistungsstarke Solarmodule mit 400–450 Watt sind heute Standard. Bei einer 10 kWp-Anlage werden etwa 22 bis 25 Module benötigt. Die Modulwahl sollte auf Dachfläche, Ausrichtung und Verschattung abgestimmt sein.

c) Wechselrichter und Strings

Der Wechselrichter ist das Herzstück jeder Photovoltaikanlage. Beim PV Anlage planen muss sichergestellt werden, dass die Modulspannung und Stromstärke zur Wechselrichterkonfiguration passen. Falsch ausgelegte Strings können zu Leistungsverlusten oder Fehlermeldungen führen.


4. Technische Aspekte der PV Anlage planen

Neben der Modulplanung ist die elektrische Sicherheit entscheidend.

a) Verkabelung und Verluste

Kabelwege sollten möglichst kurz und gleichmäßig sein. Leitungsverluste lassen sich durch hochwertige Leitungen und passende Querschnitte minimieren.

b) Erdung und Blitzschutz

Jede PV Anlage muss nach VDE-Normen geerdet werden. Ein Potentialausgleich und ein Überspannungsschutz sind Pflicht, besonders bei Dachanlagen. Dadurch wird das System zuverlässig gegen Blitzschäden geschützt.

c) Netzanschluss planen

Der Netzanschluss erfolgt gemäß VDE-AR-N 4105. Wer eine PV Anlage plant, muss den Netzbetreiber frühzeitig informieren und die Einspeisegenehmigung einholen. Ohne diese darf die Anlage nicht in Betrieb gehen.


5. Wirtschaftlichkeit und Fördermöglichkeiten

Beim PV Anlage planen spielt die Wirtschaftlichkeit eine zentrale Rolle. Neben Anschaffungskosten sollten auch Förderprogramme, Einspeisevergütung und Wartung berücksichtigt werden.

a) Kostenüberblick

Die durchschnittlichen Kosten einer PV Anlage liegen 2025 zwischen 1.300 und 1.600 Euro pro kWp, abhängig von Größe und Dachtyp.

Beispiele:

  • 5 kWp Anlage: ca. 7.000 €
  • 10 kWp Anlage: ca. 13.000 – 15.000 €
  • 10 kWp mit 10 kWh Speicher: ca. 20.000 €

b) Förderprogramme und Einspeisung

Viele Bundesländer bieten Förderungen für PV-Speicher oder Komplettanlagen. Zusätzlich wird für jede eingespeiste Kilowattstunde eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gezahlt (EEG 2025: ca. 8–9 ct/kWh für Anlagen bis 10 kWp).

c) Wirtschaftlichkeitsanalyse

Eine PV Anlage amortisiert sich im Durchschnitt nach acht bis zehn Jahren. Mit einem hohen Eigenverbrauchsanteil und Eigenstromnutzung kann die Rendite sogar deutlich steigen.


6. Häufige Fehler beim PV Anlage planen

Viele Systeme arbeiten nicht optimal, weil bei der Planung Fehler gemacht wurden. Häufige Probleme sind:

  • unzureichende Modulbelüftung
  • falsche Dachbefestigung oder Materialwahl
  • unpassende Wechselrichtergröße
  • fehlende Sicherheitsabschaltung
  • nicht berücksichtigte Netzanschlussbedingungen

Ein erfahrener Fachplaner erkennt solche Risiken im Voraus und verhindert teure Nachbesserungen.


7. Tools und Software für die PV Anlage planen

Zur professionellen Planung stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung:

  • Solaratlas der Bundesländer für erste Standortanalyse
  • PV*SOL, Polysun, Helioscope für technische Simulationen
  • CAD-gestützte Tools zur Modulbelegung und Schienenplanung
  • Wirtschaftlichkeitsrechner zur Ertragsprognose und Amortisation

Mit diesen Programmen lässt sich eine PV Anlage präzise planen, inklusive Ertragsberechnung, Modulverschaltung und Kostenkalkulation.


8. Normen und Sicherheitsrichtlinien

Die Planung und Installation einer PV Anlage unterliegt mehreren technischen Normen. Wichtige Richtlinien sind:

DIN EN 1991 (Eurocode 1) / DIN EN 1999 (Eurocode 9) Regeln die statischen Anforderungen, insbesondere Wind-, Schnee- und Eigenlasten auf Dächern und Tragwerken. Sie sind Grundlage für die Dimensionierung der Unterkonstruktion.

DIN EN 62548 – Photovoltaik-Systeme (Planung und Installation) Diese zentrale Norm beschreibt alle Anforderungen an Planung, Auslegung und Errichtung von PV-Systemen – von der Modulauswahl bis zur elektrischen Verbindung.

VDE 0100-712 (Teil der Normenreihe DIN VDE 0100) Behandelt die elektrische Sicherheit von PV-Stromkreisen und deren Integration in elektrische Anlagen von Gebäuden. Sie ist Pflicht für Installateure und Elektrofachkräfte.

DIN EN 62446-1 (VDE 0126-23-1) Regelt die Prüfung, Dokumentation und Inbetriebnahme von Photovoltaikanlagen. Sie beschreibt, welche Messungen und Nachweise zur Abnahme erforderlich sind.

DIN EN 61730 / IEC 61730 Legt die Sicherheitsanforderungen an PV-Module fest, insbesondere elektrische Isolierung, Brandschutz und mechanische Stabilität.

DIN EN 61215 Bestimmt die Leistungs- und Lebensdauerprüfung von kristallinen PV-Modulen unter realistischen Klimabedingungen.

Diese Normen gewährleisten, dass eine PV Anlage sicher, normgerecht und förderfähig betrieben werden kann.


9. Fazit – Erfolgreich eine PV Anlage planen

Eine PV Anlage zu planen erfordert technisches Know-how, genaue Standortanalyse und fundierte Wirtschaftlichkeitsbewertung. Wer frühzeitig alle Faktoren berücksichtigt, maximiert Leistung und Ertrag seiner Anlage.

Die professionelle Planung sorgt dafür, dass Solarmodule, Wechselrichter, Speicher und Netzanschluss perfekt aufeinander abgestimmt sind. So entsteht ein effizientes, langlebiges System, das Stromkosten reduziert und aktiv zur Energiewende beiträgt.


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