Auf dem Bild ist eine freistehende Solaranlage im Garten zu sehen. Die Photovoltaik-Module sind auf einem stabilen Metallgestell montiert und leicht geneigt, sodass sie möglichst viel Sonnenlicht aufnehmen können. Im Hintergrund erkennt man Bäume und eine grüne Wiese, was der Szene eine natürliche Umgebung verleiht.

Die Nutzung von Solarenergie gehört zu den effektivsten Wegen, um langfristig Energiekosten zu senken und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Eine freistehende Solaranlage im Garten bietet dabei zahlreiche Vorteile. Während klassische Dachanlagen weit verbreitet sind, gewinnen Photovoltaikanlagen auf Freiflächen zunehmend an Beliebtheit – insbesondere bei Hausbesitzern, deren Dach ungeeignet ist oder bereits eine Solaranlage trägt.

Der große Pluspunkt: Eine freistehende PV-Anlage lässt sich optimal ausrichten. Sie kann im besten Winkel zur Sonne montiert werden und so den Solarertrag deutlich steigern. Das macht sie zu einer hervorragenden Lösung für alle, die ihren Eigenverbrauch erhöhen und die Abhängigkeit von Energieversorgern reduzieren möchten.


Rechtliche Voraussetzungen: Genehmigung einer freistehenden Solaranlage

Bevor eine freistehende Solaranlage privat im Garten errichtet wird, sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen geprüft werden. In Deutschland gelten unterschiedliche Vorschriften, je nach Bundesland und Größe der Anlage.

Kleinere Anlagen bis zu einer bestimmten Leistung können meist genehmigungsfrei aufgestellt werden. Dennoch empfiehlt es sich, vorher beim zuständigen Bauamt nachzufragen. Folgende Punkte sind wichtig:

  • Baugenehmigungspflicht: Abhängig von der Anlagengröße und örtlichen Bestimmungen.
  • Abstände zum Nachbargrundstück: Meist müssen bestimmte Mindestabstände eingehalten werden.
  • Denkmal- oder Landschaftsschutz: In sensiblen Gebieten gelten oft besondere Auflagen.

Zusätzlich muss jede Photovoltaikanlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eingetragen werden. Wer den erzeugten Strom einspeisen möchte, benötigt außerdem einen Anschlussvertrag mit dem Netzbetreiber.


Die richtige Unterkonstruktion für eine freistehende Solaranlage

Die Unterkonstruktion spielt eine zentrale Rolle für die Stabilität und Effizienz der gesamten Anlage. Sie sorgt dafür, dass die Solarmodule sicher befestigt sind und optimal zur Sonne ausgerichtet werden können.

Typische Materialien sind Aluminium oder verzinkter Stahl, die besonders langlebig und witterungsbeständig sind. Je nach Bodenbeschaffenheit kommen verschiedene Montagesysteme zum Einsatz:

  • Erdschraubenfundamente: schnell montiert, ohne Betonarbeiten
  • Betonfundamente: hohe Stabilität, ideal bei weichen Böden
  • Bodenanker-Systeme: kostengünstig und flexibel einsetzbar

Wichtig ist auch der Neigungswinkel: In Deutschland liegt der ideale Winkel zwischen 30 und 35 Grad, um ganzjährig den besten Ertrag zu erzielen. Durch eine verstellbare Konstruktion lässt sich die Anlage sogar saisonal nachjustieren.


Vorteile und Nachteile einer freistehenden Solaranlage

Vorteile:

  • Optimale Ausrichtung und höherer Ertrag: Die Module können exakt nach Süden ausgerichtet werden.
  • Einfache Wartung: Reinigung und Kontrolle sind ohne Dacharbeiten möglich.
  • Unabhängigkeit vom Hausdach: Ideal bei Flachdächern oder mangelnder Traglast.
  • Erweiterbarkeit: Eine freistehende PV-Anlage kann bei Bedarf problemlos erweitert werden.
  • Lange Lebensdauer: Hochwertige Komponenten halten über 25 Jahre.

Nachteile:

  • Platzbedarf: Es wird ausreichend freie Fläche im Garten benötigt.
  • Genehmigungspflicht: In manchen Regionen kann ein Antrag erforderlich sein.
  • Optische Wirkung: Nicht jeder mag den Anblick einer großen Solaranlage im Garten.

Welche Solarmodule sind für eine freistehende Anlage geeignet?

Bei der Auswahl der Module sollten Effizienz und Haltbarkeit im Vordergrund stehen. Für freistehende Solaranlagen sind vor allem folgende Typen empfehlenswert:

  • Monokristalline Solarmodule: Hoher Wirkungsgrad (bis zu 22 %), platzsparend, etwas teurer.
  • Polykristalline Solarmodule: Günstiger, aber geringfügig weniger effizient.
  • Bifaziale Module: Nutzen Sonnenlicht auf Vorder- und Rückseite, ideal für Freiflächen mit hellem Untergrund.

Tipp: Achten Sie auf Leistungsoptimierer oder Mikrowechselrichter, um Verschattungen zu vermeiden und den Ertrag zu maximieren.


Kosten, Wirtschaftlichkeit und Amortisation

Die Kosten einer freistehenden Solaranlage hängen stark von Größe, Komponenten und Standort ab. Typische Preisfaktoren sind:

FaktorBeschreibung
AnlagengrößeJe größer, desto höher die Investition – aber auch der Ertrag
SolarmoduleHochwertige Module kosten mehr, liefern aber höhere Effizienz
UnterkonstruktionAbhängig von Bodenart und Befestigungsmethode
Wechselrichter & VerkabelungQualität beeinflusst Lebensdauer und Leistungsfähigkeit
BatteriespeicherErhöht Investition, steigert aber Eigenverbrauch und Autarkie

Beispielhafte Kosten:

Eine freistehende PV-Anlage mit 10 kWp kostet im Schnitt 15.000 – 20.000 Euro (ohne Speicher). Mit Speicher können die Gesamtkosten auf 25.000 – 30.000 Euro steigen.

Die Amortisationszeit liegt meist zwischen 8 und 12 Jahren, abhängig von Strompreis, Eigenverbrauch und Förderungen. Danach produziert die Anlage nahezu kostenlosen Strom.


Förderungen und Einspeisevergütung

Wer eine freistehende Solaranlage im Garten installiert, kann verschiedene Förderprogramme nutzen:

  • KfW-Förderung : Günstige Kredite für PV-Anlagen und Speicher.
  • Regionale Zuschüsse: Viele Bundesländer und Kommunen bieten zusätzliche Förderungen.
  • Einspeisevergütung: Für eingespeisten Strom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Zudem kann sich der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms lohnen – jede selbst verbrauchte Kilowattstunde spart den teuren Strombezug aus dem Netz.


Fazit: Lohnt sich eine freistehende Solaranlage im Garten?

Eine freistehende Solaranlage ist die perfekte Lösung für alle, die unabhängiger werden und aktiv zum Klimaschutz beitragen möchten. Sie bietet hohe Erträge, Flexibilität in der Planung und einfache Wartung – besonders dann, wenn das Hausdach nicht geeignet ist.

Mit sorgfältiger Planung, der richtigen Unterkonstruktion und hochwertigen Solarmodulen kann eine solche Anlage über Jahrzehnte zuverlässig Strom liefern. Trotz der anfänglichen Investition amortisiert sich eine freistehende Photovoltaikanlage meist schon nach wenigen Jahren.

Wer genügend Platz im Garten hat, sollte diese nachhaltige Option unbedingt in Betracht ziehen – denn eine freistehende Solaranlage kombiniert Energieunabhängigkeit, Kostenersparnis und ökologische Verantwortung in idealer Weise.


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