Das Bild zeigt ein Schrägdach mit dunkelgrauen Dachziegeln unter einem bewölkten Himmel. Auf der Dachfläche sind bereits silberfarbene Metallschienen montiert, die parallel zueinander verlaufen. Dabei handelt es sich um die Unterkonstruktion für eine PV-Anlage, auf der später Solarmodule befestigt werden.

Die Unterkonstruktion für eine PV Anlage bildet das technische und statische Fundament jeder Photovoltaikanlage. Sie trägt die Solarmodule, leitet sämtliche Kräfte an das Dach oder das Fundament weiter und sorgt für die notwendige Stabilität. Ohne eine stabile Unterkonstruktion kann keine PV Anlage langfristig effizient arbeiten. Daher ist die Wahl des passenden Montagesystems entscheidend für Langlebigkeit, Sicherheit und Ertrag.


1. Bedeutung der Unterkonstruktion für PV Anlagen

Eine Unterkonstruktion für PV Anlagen muss hohen Belastungen standhalten: Wind, Schnee, Hitze und Kälte wirken dauerhaft auf die Befestigungssysteme. Sie sorgt dafür, dass die Module über Jahrzehnte sicher befestigt bleiben und optimal zur Sonne ausgerichtet sind.

Fehler bei Planung oder Montage können schwerwiegende Folgen haben:

  • Verkürzte Lebensdauer der Anlage durch Materialermüdung
  • Dachundichtigkeiten durch falsche Befestigung
  • Leistungsverluste durch unpassenden Neigungswinkel
  • Höherer Wartungsaufwand und Folgekosten

Die Unterkonstruktion für PV Anlagen ist damit ein entscheidender Faktor für die Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage.


2. Arten der Unterkonstruktion für PV Anlagen und ihre Einsatzgebiete

Je nach Dachform und Einsatzbereich kommen unterschiedliche Montagesysteme für Photovoltaikanlagen zum Einsatz. Im Folgenden sind die gängigsten Typen beschrieben.

a) Schrägdach-Unterkonstruktion für PV Anlagen

Bei Schrägdächern werden Aluminium-Schienen mit Dachhaken oder Klemmen verwendet. Diese Unterkonstruktionen ermöglichen eine stabile Befestigung ohne Beschädigung der Dachhaut.
Vorteile: geringes Gewicht, einfache Montage, hohe Haltbarkeit.
Hinweis: Dachhaken und Schienen müssen exakt zum Dachtyp passen, etwa Ziegel, Blech oder Falzdach.

b) Flachdach-Unterkonstruktion für Photovoltaikanlagen

Auf Flachdächern kommen aufgeständerte Systeme zum Einsatz, um den optimalen Einstrahlwinkel zu erreichen.
Ballastierte Systeme werden durch Gewichte fixiert, ohne das Dach zu durchdringen. Verschraubte Systeme werden direkt mit der Dachkonstruktion verbunden und bieten bei hoher Windlast zusätzliche Sicherheit.
Wichtig ist eine funktionierende Drainage, damit keine Staunässe entsteht.

c) Freiland-Unterkonstruktion und Trägersysteme

Für PV Anlagen auf dem Boden werden Pfostenfundamente oder Erdschrauben verwendet.
Vorteile: flexible Ausrichtung, optimale Belüftung, einfache Wartung.
Nachteil: größerer Flächenbedarf und höherer Montageaufwand.

d) Unterkonstruktion für Balkonkraftwerke und Fassaden

Kompakte Gestelle aus Aluminium eignen sich für Mini-PV-Anlagen an Balkonbrüstungen oder Fassaden.
Diese Befestigungssysteme sind leicht, korrosionsbeständig und oft vormontiert. Vor der Montage sollten Tragfähigkeit und baurechtliche Vorgaben geprüft werden.


3. Materialien und Qualität der Unterkonstruktion für PV Anlagen

Die Materialwahl hat großen Einfluss auf Stabilität und Lebensdauer. Häufig verwendete Werkstoffe für Montagesysteme sind:

MaterialEigenschaftenVorteileNachteile
Aluminiumleicht, rostfreilange Haltbarkeit, einfache Montagehöherer Preis
Edelstahlsehr stabil, witterungsbeständiggeeignet für hohe Belastungenschwerer
Verzinkter Stahlrobust, preiswertgünstig in der AnschaffungRostgefahr bei beschädigter Beschichtung
KombisystemeAluschienen + Edelstahlschraubenoptimale Kombination aus Gewicht und Haltbarkeitleicht teurer

Zertifizierungen nach DIN EN 1090 und ISO 9227 gewährleisten die Qualität der Materialien. Besonders bei gewerblichen PV Anlagen sollte die Unterkonstruktion über eine CE-Kennzeichnung verfügen.


4. Statische Planung der Unterkonstruktion für Photovoltaikanlagen

Eine präzise statische Berechnung ist bei jeder Unterkonstruktion für PV Anlagen notwendig. Sie berücksichtigt:

  • Eigengewicht der Module und Schienen
  • Wind- und Schneelastzonen nach DIN 1055 oder Eurocode 1
  • Gebäudehöhe, Dachneigung und regionale Bedingungen
  • Befestigungspunkte und Materialkombinationen

Beispiel:
In Schneelastzone 2 kann eine zusätzliche Belastung von bis zu 0,85 kN/m² auftreten. Eine Dachfläche mit 10 m² PV-Modulen muss daher rund 850 kg tragen können.

Eine statische Berechnung durch Fachplaner sichert die Lebensdauer der Anlage und ist Voraussetzung für Versicherungen und Förderungen.


5. Bekannte Hersteller von Unterkonstruktionen für PV Anlagen

Auf dem deutschen Markt haben sich mehrere Hersteller mit hochwertigen Befestigungssystemen etabliert:

  • K2 Systems: flexible Schienensysteme für Schrägdächer
  • Schletter Solar: langlebige Premiumlösungen mit geprüfter Statik
  • Wagner Solar: Komplettsysteme für Dach- und Flachdachmontage
  • Renusol: anpassbare Systeme für Gewerbedächer
  • SL Rack: einfache Stecksysteme aus Aluminium

Diese Anbieter stellen Planungssoftware und technische Unterlagen zur Verfügung, mit denen sich die Unterkonstruktion optimal an die Dachkonstruktion anpassen lässt.


6. Erdung, Blitzschutz und Wartung der PV-Unterkonstruktion

Eine Unterkonstruktion muss leitfähig miteinander verbunden und geerdet werden. Nur so sind Überspannungsschutz und Potentialausgleich gewährleistet.
Empfohlen wird:

  • elektrische Verbindung aller Schienen
  • Anschluss an den Potentialausgleich des Gebäudes
  • Integration in bestehende Blitzschutzsysteme

Die Wartung der Unterkonstruktion für PV Anlagen ist unkompliziert. In der Regel genügt eine jährliche Sichtprüfung der Verbindungselemente und Befestigungen. Nach extremen Wetterereignissen sollte eine zusätzliche Kontrolle erfolgen.


7. Häufige Fehler bei der Montage von Unterkonstruktionen

Typische Fehlerquellen bei der Montage einer Unterkonstruktion für PV Anlagen sind:

  • unpassende Dachhaken oder falsche Positionierung
  • fehlende statische Berechnung
  • direkte Verbindung von Aluminium und Stahl ohne Isolierung
  • fehlerhafte Ausrichtung oder Verschattung

Durch die Wahl eines zertifizierten Montagesystems und fachgerechte Installation lassen sich diese Risiken vermeiden.


8. Kosten einer Unterkonstruktion für PV Anlage

Die Preise einer Unterkonstruktion für PV Anlagen hängen von Dachtyp, Material und Montageart ab:

SystemtypPreis (ca.) pro kWpBemerkung
Schrägdach80 – 120 €inklusive Schienen und Dachhaken
Flachdach (ballastiert)100 – 150 €abhängig vom Ballastgewicht
Freilandanlage120 – 200 €inklusive Fundamente
Balkon-/Fassadensystem40 – 70 €vormontierte Systeme

Die Unterkonstruktion macht etwa 10 % der Gesamtkosten einer PV Anlage aus, spielt jedoch eine zentrale Rolle für Sicherheit und Effizienz.


9. Fazit: Warum die Unterkonstruktion für PV Anlagen entscheidend ist

Die Unterkonstruktion für PV Anlagen ist das tragende Element jeder Photovoltaikanlage. Sie gewährleistet statische Sicherheit, schützt Dach und Gebäudestruktur und sorgt für den optimalen Energieertrag über viele Jahre.

Eine sorgfältige Planung, Auswahl zertifizierter Materialien und eine fachgerechte Montage sind daher unverzichtbar. Nur so kann das Montagesystem die PV Module dauerhaft stabil halten und die Investition langfristig sichern.

Für jede Dachform – ob Flachdach, Schrägdach oder Freiland – steht heute eine passende Lösung zur Verfügung. Fachgerechte Auslegung und korrekte Installation sind der Schlüssel zu einer langlebigen, leistungsstarken Photovoltaikanlage.



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