Das Bild zeigt ein Haus mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, umgeben von einem dichten Ring aus Bäumen. Diese Verschattungssituation ist ein klassisches Beispiel für eine herausfordernde Wechselrichter Auswahl. Um die PV-Anlage trotz Schatten effizient zu betreiben, müssen geeignete Leistungsoptimierer eingesetzt und der passende Wechselrichter ausgewählt werden. Genau in solchen Fällen entscheidet die richtige Planung über Wirtschaftlichkeit und Ertrag. PV Tools – Planungshilfe für die Solaranlage

Fallbeispiel: Wunschsystem mit PV-Modulen, Speicher & Optimierern Wechselrichter

Uns wurde ein Projekt übergeben, bei dem eine Photovoltaik-Anlage geplant werden sollte. Der Kunde hatte bereits eine konkrete Wechselrichter Auswahl getroffen und wünschte den Einsatz folgender Komponenten:

  • PV-Module: AIKO NEOSTAR MCE54Db Doppelglas 470 W – 24 Stück
    (6 Module Westseite, 18 Module Ostseite)
  • Wechselrichter: Huawei SUN2000 10KTL-M1 (Hybrid)
  • Leistungsoptimierer: Huawei Smart PV Optimizer SUN2000-600W-P – 24 Stück
  • Speicher: Huawei LUNA2000-10-S0 – 10 kWh

Auf den ersten Blick schien das System kompatibel. Viele würden sagen: „Passt doch!“ – doch genau hier lauern technische Stolperfallen. Wer nicht genau prüft, riskiert schwerwiegende Fehler und einen Leistungsverlust, der die ganze Anlage unwirtschaftlich macht.

In diesem Beitrag zeigen wir dir, worauf es bei der Wechselrichter Auswahl wirklich ankommt – und wie wir dieses Projekt am Ende doch zu einem wirtschaftlichen Erfolg gemacht haben.


Technische Probleme im ursprünglichen Systemvorschlag

Was auf dem Papier funktioniert, kann in der Praxis scheitern – so auch bei diesem Projekt. Die Kombination der gewählten Komponenten hatte gleich mehrere kritische Schwachstellen:

1. PV-Module mit hohem Strom, niedriger Spannung

Die AIKO NEOSTAR MCE54Db 470 W liefern eine Kurzschlussstromstärke von 14,72 A, bei relativ niedriger Spannung. Das stellt eine Herausforderung für Wechselrichter und Optimierer dar – vor allem wenn diese nur auf typische Standardwerte ausgelegt sind.

In der Tabelle sind die elektrischen Eigenschaften verschiedener Aiko PV-Module (z. B. AIKO-A470-MCE54Db) dargestellt – inklusive Leistung (Pmax), Spannung (Voc, Vmp) und Stromstärke (Isc, Imp). Solche Daten sind essenziell für die Wechselrichter Auswahl, da sowohl der maximale Strom als auch die Startspannung über die Kompatibilität mit Wechselrichter und Optimierern entscheiden. Wer den richtigen Wechselrichter auswählen möchte, muss genau prüfen, ob diese Werte mit dem geplanten System harmonieren.

2. Wechselrichter hat nur einen MPPT für hohe Ströme

Der Huawei SUN2000 10KTL-M1 verfügt über zwei MPP-Tracker. Doch nur einer davon kann hohe Ströme (>13,5 A) verarbeiten. Der zweite Tracker ist für geringere Ströme ausgelegt. In der gewählten Konfiguration (18 Module an einem MPP, 6 am anderen) wird der kleinere MPPT überlastet – oder die Leistung wird massiv gedrosselt.

3. Fehlende Startspannung bei kurzer Stringlänge

Mit nur 6 Modulen auf der Westseite kann die notwendige Startspannung für den Wechselrichter nicht erreicht werden – gerade morgens oder bei diffusem Licht. Die Folge: Der String bleibt „tot“, d. h. er speist keinen Strom ein.

4. Huawei Optimierer inkompatibel mit Modulstrom

Die Huawei SUN2000-600W-P Optimierer sind nur bis 14,5 A ausgelegt – die AIKO Module liefern jedoch 14,72 A. Das liegt über der zulässigen Grenze, wodurch eine dauerhafte Überlastung oder sogar ein Geräteausfall drohen könnte. Damit ist diese Kombination klar nicht kompatibel.

5. Falsche Annahme: Alles ist Huawei – also passt’s

Viele Installateure denken: „Wenn alles von Huawei ist, ist es kompatibel.“ Aber die Realität ist komplexer – insbesondere bei Strom- und Spannungswerten. Nur exakte technische Prüfungen schaffen hier Klarheit.


Was bei der Wechselrichter Auswahl zu beachten ist

1. Alle Komponenten aufeinander abstimmen

Die Wechselrichter Auswahl beginnt nicht beim Wechselrichter, sondern bei den Modulen. Strom, Spannung, Anzahl der Module – alles muss zusammenpassen. Erst dann prüft man:

  • Ob der Wechselrichter die Modulströme und -spannungen verarbeiten kann
  • Ob Optimierer mit dem Modulstrom kompatibel sind
  • Ob die Startspannung erreicht wird
  • Ob MPPT-Kanäle sinnvoll ausgelastet werden

2. Richtige Stringlänge = stabile Erträge

Ein häufiger Fehler ist die fehlerhafte Stringaufteilung. Ist ein String zu kurz (z. B. nur 6 Module), wird die notwendige Startspannung von ca. 200–300 V nicht erreicht – der Wechselrichter startet nicht.
Faustregel: Bei Modulen mit ca. 34 V (Vmp) sollten mind. 7–8 Module in Serie geschaltet sein.

3. Stromwerte sind entscheidend für Optimierer

Optimierer wie der Huawei SUN2000-600W-P sind für einen bestimmten Maximalstrom konzipiert. Wird dieser überschritten, besteht Brandgefahr, Garantieverlust und Totalausfall. Deshalb: Immer Stromwerte der Module gegenprüfen.


So wurde das System angepasst – und wirtschaftlich optimiert

Nach einer gründlichen Prüfung war klar: Das Wunschsystem des Kunden musste angepasst werden. Wir wollten die Optik erhalten – aber technisch sicher, wirtschaftlich und kompatibel arbeiten. Deshalb haben wir Folgendes gemacht:

1. Neue Stringaufteilung: 12 Module Ost, 12 Module West

Statt 18/6 wurde das System auf zwei gleich große Strings aufgeteilt. Damit wurde:

  • Die Startspannung immer erreicht, auch bei wenig Licht
  • Beide MPPTs gleichmäßig belastet
  • Ein höherer Energieertrag sichergestellt

2. Neue Module mit geringerer Stromstärke

Die AIKO NEOSTAR 470 W wurden durch ähnliche AIKO Module ersetzt – optisch identisch, aber mit geringerem Strom (z. B. max. 13,9 A). Damit passten sie perfekt zu den Huawei 600W Optimierern – sicher und herstellerkonform.

3. Optimierer-Kompatibilität sichergestellt

Die neuen Module lagen innerhalb der technischen Spezifikationen der Huawei Optimierer. Das bedeutet: Keine Überlastung, keine Garantieprobleme, keine Ausfälle.


Fazit: Wechselrichter Auswahl entscheidet über Erfolg oder Misserfolg

Die Wechselrichter Auswahl ist einer der wichtigsten Schritte bei der Planung von Photovoltaikanlagen – besonders bei komplexeren Setups mit Ost/West‑Ausrichtung, Schattenwurf und Leistungsoptimierern. Unser Projekt hat gezeigt:

  • Was auf dem Papier gut aussieht, muss technisch überprüft werden.
  • Die Kompatibilität zwischen PV‑Modulen, Wechselrichter und Optimierern ist zwingend erforderlich.
  • Fehler bei der Stringauslegung oder Überschreitung von Stromwerten führen zu Leistungsverlust oder Anlagenausfall.
  • Eine kluge Planung verhindert Mehrkosten und sichert den Kundenerfolg.

Die überarbeitete Anlage arbeitet heute zuverlässig, wirtschaftlich und effizient – zur vollen Zufriedenheit des Kunden.

Falls Sie mehr über AIKO Module wissen möchten, finden Sie die offizielle Website unter folgendem Link:
👉 https://www.aikosolar.com


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